Aylesbury Enten , Farbe : Weiss , selbst erzüchtete Linie , meine Tiere habe ich aus England importiert und mit Deutschen Zuchten gekreutzt daraus entstanden meine hochfeinen , sehr kräftigen und großen Tiere . Meine Zucht erbrachte mir Vereins , Kreis , Hessen , Europameistertitel und viele Bänder und Pokale . Alljährlich züchte ich Jungtiere , wovon viele nach England , Holland , Frankreich , Slowenien , Dänemark , Italien und Österreich an andere Züchter abgegeben werden . Bitte frühzeitig bei Interesse melden wenn Sie Interesse an einem Zuchttier oder Zuchtpaar haben !

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Wie alles begann !

Meine große Leidenschaft zu den Aylesbury-Enten begann schon 1992 , dort sah ich zum ersten mal reinrassige Tiere dieser Rasse in Hannover auf der Deutschen Junggeflügelschau . Von nun an begeisterte ich mich von mal zu mal mehr an dieser Rasse . Schon 1994 kaufte ich mir wiederum auf der Deutschen Junggeflügelschau in Hannover meinen ersten Stamm Aylesburys . Die Tiere waren aus der Zucht von H. Froböse . 1:0 mit HV bewertet, die 0:1 mit SG E und die andere 0:1 mit SG Z . Diesen tollen Stamm nahm ich mir nun mit nach Hause und nannte Ihn mein Eigen . Voller stolz präsentierte ich die Tiere meinen Zuchtfreunden , doch viele fanden und finden diese Rasse nicht so schön , schade ! Im darauffolgenden Jahr ging mir die SG Z Ente leider ein und so zog ich von 1:1 . Das Resultat waren fast 20 Jungtiere , prima das waren mehr als ich mir erdacht hatte . In den darauffolgenden Jahren stellte ich auf Schauen mit Erfolg aus , leider waren die Aylesburys noch nicht so wie ich mir diese Rasse forstellte . Ich kaufte von Zuchtfreund Manfred Jöckel mal etwas dazu und auch von Dieter und Christian Weigel (die schon Englisches Blut eingekreutzt hatten ) . Die eine Linie gefiel mir in der Nachzucht nicht so sehr und aus der anderen sehr schönen Ente zog ich leider überhaupt nichts da die Ente nur Windeier ablegte . So machte ich mich im Internet kundig über Züchter in England , der Name Vernon Jackson , tja über den stolperte ich immer wieder . Kurz um , besorgte ich mir über Holland die Adresse von Vernon Jackson . Ich schrieb Ihm einen sehr langen Brief und legte einige Bilder meiner Tiere dabei . Nach einigen Wochen bekam ich die schon sehnsüchtig erwartete Antwort ...ich konnte es kaum glauben , der ältere Herr aus England lud mich zu sich ein und versprach mir das ich von Ihm Aylesburys bekommen würde . Die mitgeschickten Bilder faszinierten mich natürlich sehr , es waren wieder eine andere Art von Aylesburys als die , die mir von Deutschland her bekannt waren . Das nächste Urlaubsziel für mich war klar .....wir reisen nach England !

Termine wurden schriftlich abgesprochen wann es Herrn Jackson passte . Dann alles klar gemacht , Urlaub eingereicht , Wohnmobil gemietet und Landkarten von England besorgt . Termin war September 1997 !

Nun zogen sich die Wochen bis zum Urlaub , in dieser Zeit mußte ich unbedingt noch Aylesburys sehen außer meine eigene Zucht . Ich fuhr an einem sonnigen Sonntag zu Helmut Froböse nach Lüthorst . Er kannte mich nun schon von Schauen und da ich schon zweimal was bei Ihm kaufte . Helmut begrüßte uns wie immer sehr nett , nach einer kurzen Besichtigung seiner wirklich sehr tollen und gepflegten Zuchtanlage gingen wir über das kleine Brückchen zu den Entenherden . Meine Güte was tummelten sich dort Jungtiere , Sachsenenten , Aylesburyenten und jede Menge Wasserziergeflügel . Ich wurde wohl etwas blaß um die Nase als ich den Bachlauf dann auch noch sah wo die Enten vergnügt planschen konnten . Ich denke so an die 100 - 120 Jungtiere waren auf dem Gelände unterwegs . Puh , sowas hatte ich zuvor auch noch nicht gesehen . Ich erzählte Helmut das ich im Herbst nach England fahren wollte und den dort ansässigen wohl bekanntesten Aylesburyzüchter von ganz England besuchen wolle . Er sagte dann gleich das auch Er ein Jahr zuvor in England war und von mehreren Züchtern etwas kaufen wollte . Auch der Name V. Jackson fiel , wovon Er keine Tiere bekommen hat , dieser hatte wohl zu Ihm gesagt : "bevor ein Deutscher von mir Bruteier oder Tiere bekommt , vernichte ich Sie " . Nach Aussage von Helmut F. hatte V. Jackson wohl die Bruteier vor seiner Nase zu Boden fallen lassen . Helmut besuchte noch andere Züchter und überall die gleichen Aussagen , tja stimmt wohl das die alten Engländer nicht so gut auf die Deutschen zu sprechen sind ! Bei einem anderen Züchter hat Helmut F. dann nach betteln einen Erpel aus der Englischen Linie bekommen , es war kein "Kracher" aber der Weg war sehr weit und man wollte nicht ohne etwas wieder nach Hause fahren . Stolzer Preis , dieses Tier hat wohl umgerechnet 500 DM gekostet . Wie sich später heraus stellte , war der Erpel krank und verendete nachdem Er einige Wochen in Deutschland war .

Dieser Sonntagige Besuch bei Helmut F. war mir garnicht bekommen , ich fuhr nach Hause mit gemischten Gefühlen . Ob es mir nun vielleicht auch so wie Helmut F. gehen würde und ich nach England umsonst fahre !? Am nächsten Tag wurde sich gleich wieder an den PC gesetzt und noch Adressen herausgesucht die Aylesburys hatten , leider waren von den Adressen nur noch ein Züchter der noch aktiv züchtete und so bestellte ich mir dort auch 1:1 Aylesburys . Preis 120 Pfund pro Tier , nicht wenig aber was gibt man nicht alles für seine Tiere an Geld aus .

So nun war es soweit , September 1997 , der Urlaub begann , Wohnmobil geholt , alles eingepackt und noch am selben Abend in Richtung England gestartet .

So nun war es soweit ab auf die Fähre und dann ist England erreicht
 

Ohne Pannen kamen wir bei dem Züchter Graham H. in England an . Von vorne ein älterer schön gepflegter Bauernhof mit viel Blumen und Bäumen im Vorgarten . Graham und seine Frau führten uns nach hinten in die Zuchtanlage , was ich dort zu sehen bekam , sah ich nie zuvor , in kleinen Pferrchen über ein riesengroßes Grundstück verteilt gab es jede , aber auch wirklich jede Gänse und Entenrasse die in England bekannt ist . Nach dem ich aus dem staunen nicht mehr herauskam fragte ich wieviel Gänse und Enten Er wohl habe . Die Antwort übertraf alles , ca. 700-800 Gänse und ca. 3000 Enten , wohl bemerkt nur Ausstellungsrassen ! 1:1 Aylesburys waren schon herausgefangen , schade es waren wie sich später herausstellte nicht die besten Tiere ! Heute hat Graham H. noch eine andere Zuchtanlage zusätzlich und züchtet noch mehr Tiere als damals . Er kauft fast Jährlich nun Tiere von mir , warum wohl ?

                                  

Die rießige Zuchtanlage mit ca. 700-800 Gänsen und ca. 3000 Enten

 

So nun ging es weiter durch das wirklich schöne , wenn auch meißtens verregnete England zu dem Hauptziel , Mr. Vernon Jackson . Am späten Nachmittag kamen wir an einem kleinen abgelegenen Bauernhof an . Ein älterer etwas grimmig schauender Mann stand auf dem Hof und schaute zu uns rüber . Ich dachte noch so , na wenn das dieser V. Jackson ist , na dann Prost Mahlzeit . Und wie konnte es anders sein , es war Mr. Vernon Jackson . Nach einer noch etwas zurückhaltenden Begrüßung von Ihm und seiner sehr reitzenden Frau Edna , bot Er mir an das Wohnmobil auf dessen Hof abzustellen und Strom könne ich auch von Ihm nehmen , leider waren unsere elektrischen Geräte alle auf 230 Volt eingestellt und in England läuft alles auf 110 Volt . Somit sagte Er das wir Ihr Bad immer nutzen sollen , sehr nett dachte ich . Doch es kam alles noch viel besser . Nachdem das Wohnmobil stand bat Er uns herein mit den Worten : "Tee time , please " . Wir hatten ein kleines Geschenk für die Frau des Hauses dabei und übergaben es Ihr . Die folgende Woche war wohl der schönste und herzlichste Urlaub den ich je haben werde .

Ein Blick auf den kleinen älteren Bauernhof von V. Jackson

 

Vernon zeigte mir alles rund um seine Geflügelzucht , Ehrungen , seine Preisrichtertätigkeit , sein Leben als Landwirt und vieles mehr . Auch durfte ich erfahren das Vernon über 50 Jahre die Aylesburys züchtete ohne Tiere in die Zucht neu einzusetzen bzw. zu kaufen . Er setzte jährlich Jungtiere auf Alttiere und so war es Linienzucht über 50 Jahre ohne fremdes Blut . 

 

Vernon J. fuhr noch einen alten Volvo 440 trotz seines hohen Alters  . Wir fuhren zu verschiedenen Züchtern in der Gegend , unter anderen auch zu Chris und Mike Ashton - Bekannte Spezialpreisrichter und Buchautoren in England . Dort konnte ich zum ersten mal auch Toulouser Gänse in der Farbe BUFF ( lederbraun ) sehen . Aber auch sonst war der Besuch bei Ashtons sehr informativ . Ich sah seltene Rassen bzw. Rassen und Farbschläge die auch in England noch nicht anerkannt waren . Chris und Mike waren sehr erfreut über unseren Besuch und wie ich nach einigen Jahren selbst erfahren durfte , sind Sie wirklich Experten in Sachen Aylesburyenten . Aus diesem Besuch hat sich auch mit Chris und Mike eine nette Freundschaft entwickelt .

Das ganze Land mit den kleinen bezaubernden Bauernhäusern , mit den großen Wiesen und Bachläufen gefiel mir wirklich sehr , doch die Woche ging schnell vorbei .Am Vorabend des Abreisetages sagte Vernon J. zu mir das ich mir die nach meiner Meinung drei schönsten Jungpaare heraussuchen und in Schaukäfige setzen solle, ich dachte der Mann will mal sehen was ich so an Ahnung über Aylesburys habe . Aber nein wie sich herausstellte durfte ich mir meine Tiere selbst heraussuchen . Da ich das ja nicht wußte und mir auch nichts dabei dachte , suchte ich mir wirklich sehr feine Tiere heraus . Diese setzten wir in Käfige und Er besprach die Tiere nach Ihren Vorzügen und Wünschen sehr kritisch mit mir . Am nächsten morgen wurden von Vernons Tochter noch Bilder von uns allen gemacht , dann sagte Er pack Dir Deine Aylesburys ein , voller Erstaunen zeigte Er auf die Tiere die ich am Vorabend in die Käfige gesetzt hatte , doch ich wollte nur 2 Paare sagte ich , Er sagte nur "that is a present for you !" . Wundervoll dachte ich . Auch der Preis für die anderen war weit unter dem was ich für das Paar von Graham H. bezahlt hatte . Er wollte für die zwei Paare zus. 90 Pfund haben . Meine Güte dachte ich sehr günstig . Nach einer wirklich sehr herzlichen und schon traurigen Verabschiedung mit Tränen in den Augen bei dem süßen älteren Paar fuhren Wir mit gemischten Gefühlen wieder in Richtung Deutschland .

Edna und Vernon Jackson - ein wirklich nettes älteres Paar - im Hintergrund die Zuchttiere von Vernon J.

 

Dieser Besuch bei Edna und Vernon Jackson wird wohl für mich für immer ein unvergessliches Erlebnis bleiben . Jährlich schreiben Wir Briefe untereinander und immer pünktlich vor Weihnachten kann ich eine Weihnachtskarte mit besten Grüßen von Edna und Vernon entgegennehmen , auf der Karte natürlich immer Gänse oder Enten . Über die ganzen Jahre gab es einen herzlichen Kontakt sogar manchmal mit kleinen Weihnachtspäckchen . Doch im Frühjahr 2008 schrieb mir Vernon das Edna schwer krank sein würde und auch Er denkt nicht mehr lange zu leben , beim lesen dieses Briefes kamen auch mir die Tränen......unter dem Brief stand noch das Er nie solch einen netten jungen Mann Kennengelernt hatte wie mich und das ich in seinem Herzen für Ewig und immer sei.....! Ich denke dazu braucht man keinerlei Worte mehr zu verlieren , auch ich finde das wir in der einen Woche mehr als nur eine Freundschaft gefunden hatten die Ewig hält .

In Deutschland nach der langen Reise angekommen wurden die Tiere aus Ihren Kartons rausgesetzt . Die ersten Worte meines Vaters :" Die sind aber auch nicht besser als unsere" ! . Abwarten sagte ich , was auch richtig war . Im kommenden Jahr setzte ich Englische Aylesburys auf Deutsche , die Nachzucht davon waren leider nur knapp eine Hand voll , diese Tiere wurden wieder auf die Englischen zurückgekreutzt und die daraus herausgezogenen Jungtiere entwickelten sich hervorragend . Diese Blutlinie , genau so züchte ich nun heute noch mit sehr viel Erfolg und ich hoffe das es auch noch lange möglich ist so erfolgreich zu züchten und auszustellen.

 

Das war meine eigene kleine Geschichte über meine Aylesburyentenzucht ! 

 

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Ein trauriger Tag !

August 2011 , vor wenigen Tagen erfuhr ich das Vernon Jackson gestorben ist , ich bin sehr traurig , Er war mehr als nur ein guter Zuchtfreund für mich . "Lieber Vernon ich werde Dich niemals vergessen und Dich in allerbester Erinnerung behalten , Du warst ein sehr netter Mensch , hilfsbereit , hast mir viel über die Zucht und die Rasse der Aylesburyente beigebracht und Eure -Teetime- werde ich niemals vergessen . Aber man darf nicht vergessen welch erfülltes Leben Du mit deiner Edna bis zuletzt hattest ."

 

Dein Freund Mark